Gerade lese ich einen Artikel der die menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen in kongolesischen Cobaltminen behandelt. Vorher habe ich bereits einen Artikel gelesen, der sich mit der NGO SumOfUs befasst und ihrer durchaus fragwürdigen Rolle in der globalisierten Welt.
Für mich ist klar: so wie bisher können wir nicht weiter machen. Weder mit den herrschenden Verhältnissen, noch mit dem Protest dagegen. Die Konzerne ignorieren oder umgehen nach wie vor alle, oder zumindest viele der, internationalen und nationalen Auflagen und Richtlinien und halten sich nicht einmal an ihre schwammig formulierten Regeln zur freiwilligen Selbstkontrolle. Und nebenbei entziehen sie sich selbst, und vor allem uns, die Erfolgs- bzw. Lebensgrundlage.
Viele NGOs verfolgen gar nicht erst das Ziel den Übeltätern das Handwerk zu legen, sondern einen Schnupperkurs, auf dem die Unternehmen zeigen können, dass sie es mir gut mit uns meinen.
Dabei zeigt die Gegenwart genauso wie die bisherige Geschichte, dass gewinnorientierte Unternehmen nichts anderem gegenüber verpflichtet sind als eben ihrem Gewinn. Und dies per Definition auch nicht sein müssen oder sollen. Denn quasi das einzige Gesetz des kapitalistischen Systems ist: Mach Gewinn und friss oder stirb.
Und genau deswegen ist jegliche moralische Betrachtung des Ganzen auch fehl am Platze.
Denn: Erst kommt das Essen, dann kommt die Moral.